Carolina Otero, geboren als Agustina Otero Iglesias 1868 in Galizien,
fand einiges in ihrem Leben nicht interessant genug, um es zu veröffentlichen.
So sagte sie immer, sie sei in Andalusien geboren, weil das feuriger
klang und verschönerte ihre Herkunft und Familienverhältnisse.
Um Journalisten gutes Material zu bieten, erfand sie auch hin und wieder
eine Geschichte oder änderte einfache Begebenheiten zu großen
Erlebnissen ab.
Meine Kindheit habe ich nur deshalb so phantasievoll ausgeschmückt,
weil ich mein Publikum zufrieden stellen wollte
. denn DIE WAHRHEIT
interessiert sowieso niemanden.
Wie habe ich mich in meiner Glanzzeit
über all diese kleinen Flunkereien amüsiert, die die Leute
mir vorbehaltlos abnahmen, da sie sich so wahr anhörten.
Ja, ich habe sogar eine Zwillingsschwester erfunden, weil ich
das ganz interessant fand: nur schade, dass ich diese Idee nicht weiter
ausgesponnen habe, wenn ich mir vorstelle, welche Vorteile mir die Schwindelei
gebracht hätte, dass es irgendwo auf der Welt noch eine Doppelgängerin
gäbe.
1926 hat die Otero der Biographin Claude Valmont die Geschichten von
ihrem ersten Auftritt bis zu ihrem Debüt in Frankreich diktiert.
Darunter auch die Lissabon-Geschichte, in der sie erzählt,
das sie mit ihrem Freund Paco, kaum 12 Jahre alt, nach Lissabon flüchtet,
die Polizei beide entdeckt und Carolina schwanger zu ihrer Mutter zurück
bringt, während Paco nach Barcelona flieht. Nach einem Streit mit
ihrer Mutter flieht sie mittellos wieder nach Lissabon. Dort gibt ihr
ein Theaterintendant ein Debüt als Solistin (!) in einem Singspiel.
Diese Zarzuela-Aufführung war erfolgreich und das Glück diesem
Mädchen wieder hold :
nach ihren Memoiren bummelte dieses Mädchen von 11 oder 12 Jahren,
das später eine der spektakulärsten Schmucksammlungen der
Welt besitzen sollte, eines Morgens durch die Straßen Lissabons,
da
Plötzlich befand ich mich vor dem Schaufenster
eines Juweliers und bestaunte ein wunderschönes Diamantkollier,
berichtete Carolina. Gleich darauf folgt ein Gespräch mit einem
zuvorkommenden Herrn in den Vierzigern, der sehr sympathisch
wirkte, eine Goldrandbrille trug und mich wohlwollend betrachtete.
Und nur zwei Zeilen weiter ist das Mädchen stolze Besitzerin des
Kolliers. Außerdem gehören ihr ein Diadem, ein Ring, ein
Armband und dazupassende Ohrringe alles aus Diamanten. Mit blumigen
Umschrei bungen erklärt die Otero im Anschluss, dass der Herr mit
der Goldrandbrille, Señor Porazzo, sich als der reichste Bankier
von ganz Lissabon entpuppte.
- Sie verließ diesen Gönner nach kurzer Zeit und reiste
zu ihrer großen Liebe, Paco Coll, nach Barcelona, wo sie bald
einen Vertrag im Kristallpalast bekam. Dies alles ereignete sich innerhalb
von etwa 4 Monaten! Nachdem Paco ihr Geld verspielt hatte und von der
Schwangerschaft erfuhr, machte er sich aus dem Staub, nicht aber bevor
er mit Hilfe einer Hebamme der Schwangerschaft ein Ende bereitete.
Weder ist in irgendeiner Form belegt, dass die Otero ein Pensionat besucht
hat, noch konnte ihr Aufenthalt in Lissabon oder Barcelona nachgewiesen
werden. Dagegen existiert sehr wohl ein offizielles Dokument, welches
bestätigt, dass das Mädchen Agustina Otero Iglesias am 6.
Juli 1879 in der Umgebung ihres Dorfes auf brutale Weise vergewaltigt
wurde. Unter anderem hatte sie einen Beckenbruch erlitten und war so
stark gerissen, dass sie zeitlebens unfruchtbar blieb.
Ein paar Jahre ist es ruhig um Carolina, dann findet man sie in Marseille.
Dort entdeckte Ernest Jurgens, der für einige Zeit ihr unbezahlter
Manager wird, die Otero und engagiert sie für einige Wochen in
New York. Vor der Abreise bekommt sie in Paris noch bei Bellini Tanz-
und Gesangsstunden. Jurgens bereitet zwischenzeitlich das Publikum in
New York auf ihre Ankunft vor, indem er phantasievolle Geschichten an
die Presse gibt. Sie wird zur Gräfin von Otero, was
ihr erstaunlicherweise den Zutritt zu den oberen Vierhundert
ermöglicht.
Im Frühjahr 1891 kehrte sie nach Europa zurück, debütierte
in London mit wenig Erfolg und begann eine Tournee durch mehrere Hauptstädte
Europas.
Ab 1894 arbeitete Joseph Kun als Agent für sie und organisierte
eine Welt-Tournee.
In dieser Zeit war Carolina von ihm finanziell abhängig:
er verwaltete die Gelder und nur für die Qualität der
Aufführung (traumhafte Kostüme, Dirigenten, Tänzer)
wurde großer Wert gelegt.
In den Jahren 1892 bis 1890 lernte sie ihre königlichen Liebhaber
kennen: Albert von Monaco, Leopold von Belgien, Nikolaus von Russland,
Wilhelm von Preußen, Alfons von Spanien und Albert von Wales.
Von diesen Herren bekam sie kostbare Geschenke, wie Juwelen und Häuser,
profitierte jedoch auch anderweitig durch diese Bekanntschaften. Der
Preis für eine Nacht mit der schönen Otero stieg: als ein
Verehrer ihr 10 000 Franc bietet, lehnt sie, mit den Worten Ich
nehme keine Almosen, ab.
Im Jahre 1906 erschien weltweit in der Presse die Nachricht über
die bevorstehende Hochzeit Carolina Oteros mit einem englischen Gentleman
namens René Webb. Dieses Ereignis fand jedoch nie statt. Allerdings
war ihr Mr. Webb d i e Hilfe, als er Jahre zuvor die Bekanntschaft mit
Albert Prinz von Wales vermittelte.
Nach wochenlangen Vorbereitungen feierte die Otero ihre letzten großen
Erfolge als Schauspielerin, mit den Kollegen George Wague und Paul Franck,
die ihr vorschlugen, mit dem Tanzen aufzuhören. Carolina war nun
über 40 Jahre alt. Sie nahm Gesangsstunden und erntete gute Kritiken
als Carmen 1912 in Paris.
In den letzten Jahren vor ihrem freiwilligen Rückzug aus dem Theaterleben
1914, wurden einige Veranstaltungen abgesagt oder Engagements abgebrochen:
Carolina ging lieber ins Spielkasino. Teil
III weiter >>
Oben im Bild ein
Bolero der Mm Faguette gehörte, ebenfalls mit Diamanten, Smaragden,
Rubinen, Perlen, Tükisen grosszügig und kostbar besetzt.
Above
Gem-set Bolero decorated with emeralds, rubies, pearls turquoise
and diamonds,carried out for Mlle Faquette.
source:aus La Belle Otero,Carmen Posadas,Europa-Verlag
Fabelhafte Recherche von Mags, Danke!
Carolina Otero, born Agustina Otero Iglesias in Galicia in 1868, found some things in her life not interesting enough to publish.
She always said that she was born in Andalusia because it sounded “more fiery” and embellished her origins and family circumstances. In order to provide journalists with good material, she occasionally made up a story or changed simple events into great experiences.
“The only reason I decorated my childhood so imaginatively was because I wanted to please my audience…. because THE TRUTH is of no interest to anyone anyway. … In my heyday, how amused I was by all these little fibs that people accepted without reservation because they sounded so “true.” ... Yes, I even invented a twin sister because I found it quite interesting: it's just a shame that I didn't explore this idea further when I imagine what advantages the fraud would have brought me that there was another one somewhere in the world In 1926 ,
Otero dictated the stories from her first appearance to her debut in France to biographer Claude Valmont.
Including the “Lisbon story”, in which she tells how she and her boyfriend Paco, who was barely 12 years old, fled to Lisbon, the police discovered them both and brought Carolina back to her mother, pregnant, while Paco fled to Barcelona. After an argument with her mother, she flees back to Lisbon penniless. There a theater director gives her a debut as a soloist (!) in a musical theater.
This zarzuela performance was successful and luck was on this girl's side again:
according to her memoirs, this girl of 11 or 12, who would later own one of the most spectacular jewelry collections in the world, was strolling through the streets of Lisbon one morning when... “Suddenly I decided “Me in front of a jeweler’s window and marveled at a beautiful diamond necklace,” reported Carolina. This was immediately followed by a conversation with a courteous “ gentleman in his forties who seemed very likeable, wore gold-rimmed glasses and looked at me favorably.”
And just two lines away, the girl is the proud owner of the necklace. She also owns a tiara, a ring, a bracelet and matching earrings - all made of diamonds. With flowery paraphrases, Otero then explains that the gentleman with the gold-rimmed glasses, Señor Porazzo, turned out to be the richest banker in all of Lisbon.
- She left this patron after a short time and traveled to her great love, Paco Coll, in Barcelona, where she soon got a contract at the Crystal Palace. This all happened within about 4 months! After Paco gambled away her money and found out about the pregnancy, he ran away, but not before putting an end to the pregnancy with the help of a midwife.
There is no evidence in any way that Otero attended a boarding school, nor could her stay in Lisbon or Barcelona be proven. However, there is an official document that confirms that the girl Agustina Otero Iglesias was brutally raped on July 6, 1879 in the area around her village. Among other things, she suffered a broken pelvis and was so badly torn that she remained infertile throughout her life.
Things are quiet around Carolina for a few years, then you find her in Marseille.
There Ernest Jurgens, who became her unpaid manager for a while, discovered Otero and hired her for a few weeks in New York. Before she leaves, she gets dancing and singing lessons from Bellini in Paris. Meanwhile, Jurgens prepares the audience in New York for their arrival by giving imaginative stories to the press. She becomes the “Countess of Otero,” which amazingly allows her access to the “upper four hundred.”
In the spring of 1891 she returned to Europe, debuted in London with little success and began a tour of several European capitals.
From 1894, Joseph Kun worked as an agent for them and organized a world tour.
During this time, Carolina was “financially dependent” on him: he managed the funds and only the “quality of the performance” (gorgeous costumes, conductors, dancers) was given great importance.
Between 1892 and 1890 she met her “royal lovers”: Albert of Monaco, Leopold of Belgium, Nicholas of Russia, William of Prussia, Alfonso of Spain and Albert of Wales.
She received valuable gifts from these gentlemen, such as jewels and houses, but also benefited in other ways from these acquaintances. The price for a night with the beautiful Otero rose: when an admirer offered her 10,000 francs, she refused, saying “I don't take alms . ”
In 1906, news of Carolina Otero's impending marriage to an English gentleman named René Webb appeared in the press around the world. However, this event never took place. However, Mr. Webb was of help to her when he introduced her to Albert, Prince of Wales, years before.
After weeks of preparation, Otero celebrated her last major successes as an actress, with colleagues George Wague and Paul Franck, who suggested she stop dancing. Carolina was now over 40 years old. She took singing lessons and received good reviews as Carmen in Paris in 1912.
In the last years before her voluntary withdrawal from theater life in 1914, some events were canceled or engagements cut short: Carolina preferred to go to the casino. Part III continues >>
At the top of the picture is a
bolero that belonged to Mm Faguette, also generously and preciously set with diamonds, emeralds, rubies, pearls and turquoise.
Above Gem-set Bolero decorated with emeralds, rubies, pearls turquoise and diamonds, carried out for Mlle Faquette .
source: from La Belle Otero, Carmen Posadas, Europa-Verlag
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