Der Schmuck mit Türkisen und Diamanten hat ein Diadem mit passendem
Collier und 5 Anhängern, eine große Brosche mit einem ovalen
Türkis als Mittelpunkt und Anhänger sowie ein Paar Ohrringe.
Ein Bild der Herzogin mit den großen
Ohrringen ist noch erhalten. Die Türkise mit der Karmoisierung
sind schlicht und effektvoll gearbeitet. Die Brosche ist im Stil Mitte
19. Jahrhundert. Die Herkunft ist noch nicht geklärt, da die Geschenkelisten
der Herzogin Viktoria Adelheid nicht vollständig sind.
Es könnte das Geschenk der Brauteltern aus Schleswig-Holstein sein
- aber auch von Carl Eduard dem Bräutigam. Auch fehlen die sonst
großzügigen Geschenke der Verwandtschaft.
Ein Entwurf in dieser Art gibt es bei Köchert aus dem Jahr 1820,
die Recherche dazu ist noch nicht abgeschlossen. Die Herzogin Victoria
Adelheid trug den Schmuck bei der Hochzeit ihrer Tochter Prinzessin
Sibylla, der Mutter des jetztigen schwedischen Königs in Coburg.
Oben im Bild die Erbprinzessin Kelly von Sachsen-Coburg und Gotha mit
dem Türkisschmuck anlässlich der Hochzeit der Kronprinzessin
Victoria von Schweden 2010.
Die Zeitungen schreibt 1905 zur Hochzeit von Prinzessin Viktoria Adelheid
in Glücksburg:
Zur kirchlichen Trauung begaben sich die Allerhöchsten und Höchsten
Herschaften nach der Schloßkapelle. Voran schritt die Braut, zwischen
dem Kaiser und dem Herzog Friedrich Ferdinand.
Die Braut trug eine Robe von weißer Seide, darüber den Schleier.
Von den 6 Ehrenjungfrauen trugen die beiden ersten die weiß gekleidet
waren, die Schleppe der Braut. Es folgte der Bräutigam, zwischen
der Kaiserin und der Herzogin von Albany. Die Brauttafel war mit Maiglöckchen
geschmückt.
Am Vormittag des 11. Oktober 1905 fand die standesamtlich Trauung des
Herzogs Carl Eduard von Sachsen-Coburg-Gotha und der Prinzessin Viktoria
Adelheid von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg statt.
Der König und die Königin von England haben Möbel
und für die Braut einen Brillantschmuck geschenkt, der Prinz und
die Prinzessin von Wales einen silbernen Pokal geschickt. Die Herzogin
von Albany schenkt Ihrer Schwiegertochter einen Perlenschmuck(lt Times
eine Diamant-Parure) und
die Prinzessin von Battenberg eine spanische Wand. Der Kaiser und die
Kaiserin überreichten ein Porzellanservice von KPM.
Der Trousseau der Braut wird in Berlin hergestellt, auch aus England
werden reiche Spenden zu der Aussteuer eintreffen. Zwei auserlesene
Toiletten sind jetzt in London ausgestellt. Die Herzogin von Albany
mach sie ihrer zukünftigen
Schwiegertochter zu Geschenk. Die eine ist eine Hoftoilette, in der
die junge Herzogin zum ersten Male am detuschen Kaiserhofe erscheinen
wird. Sie gewinnt an besonderm Werte dadurch, daß die Schleppe
von der Herzogin von Albany bei ihrer Vermählung getragen wurde.
Die Schleppe die eine bedeutende Länge hat, ist von weißer
Seide die von silbernen Blumengirlanden und Kränzen aus Liliebenblättern
und - blüten übersponnen ist.
Die Zeichnung ist höchst fein und geschmackvoll, die echt silbernen
Fäden haben einen milden leuchtenden Glanz. Zwischen den großen
Blumenbuketts und Geweinden leuchten kleiner, verstreute Blumenzweige
auf, die in der gleichen Silberfarbe prangen.
Die ganze Schleppe
ist von Straußenfedern eingefaßt. Die Zwischenräume,
die einzelne Wellnberg der Federn trennnen, sind mit Krausen von Chiffon
ausgefüllt. Das Futter der Seide bilden ebenfalls breite Krausen
aus Chiffon.
Von den Schultern
fallen zwei breit Streifen Seide, die mit kostbaren alten Brüsseler
Spitzen verziert sind, bis zur Schleppe herab. Der Rock besteht aus
weißer Seide und ist mit Silberstickerei und Spitzen reich verziert,
wodurch die Harmonie mit Korsage hergestellt wird. Die andere Toilette
ist ein Gesellschaftskleid, das die Brau warscheinlich bei der ersten
Hoffestlichkeit in Coburg tragen wird. Es besteht aus feinster gaz leichter
Seide und ist an der Taille und über den ganzen Rock hin mit erlesensten
alten irischen Spitzen garniert. Die vordere Seite des Rockes ist über
und über mit weißem Chiffon besetzt, auf dem in erhaberer
Stickerei eine Dekoration von Sträußen aus blasrosa und mattgelben
Rosen sich befindet, die mit schön gezeichneten Blättern verbunden
und von mattblauen Bändern zusammengehalten sind. Die Stickerei
wird nach dem Saum zu immer breiter und bildet eine kante. Wo die Spitze
an dem rock gerafft wird und befestigt ist, wird sie durch Zweige von
bestickten Rosen in hellrosa und in der Farbe von Reerosen angebracht.
Die nur wenig
gepufften Äermel sind aus Chiffon mit Silberpailetten und der Halsausschnitt
ist mit irischer Spitze besetzt, die sich auf einem enngegeflteten Fond
von mattblauem Sammet abheben. Die Rosen sind in ihren natürlichen
Farben gestickt. Das ganze Gewebe ist mit kleinen Edelsteinen überstreut,
die bei jedem Schritt der Trögerin ein wechselndes Farben- und
Funkenspiel leuchten lassen.
The marriage of Duke Charles Edward of Saxe-Coburg and Gotha with Princess
Victoria Adelaide of Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg,
was celebrated on 11 Oct 1905 in the presence of the German Emperor
and Empress.
The Duke, who was the only son of the late Duke and the Duchess of
Albany, had acceded to the Dukedom of Saxe-Coburg and Gotha in July
1900. The bride, dressed in white silk with a veil, was led down the
aisle walking between the Emperor William and her father Duke Frederick
Ferdinand followed by her six bridesmaids. On either side of the bridegroom
was his mother the Duchess of Albany and the German Empress.
The presents of the groom's aunt and uncle, King Edward VII and Queen
Alexandra, consisted of costly furniture and of a parure of diamonds
for the bride. The gift of the Prince and the Princess of Wales was
a silver cup and that of the Duchess of Albany a diamond parure. The
Kaiser and the Kaiserin presented a service of china from KPM.
The turquoise and diamond parure consists of a tiara, a matching necklace
with five turquoise and diamond oval pendants, a brooch with a large
oval stone at the center with a pendant drop and a pair of earrings.
A picture of Duchess Victoria Adelheid wearing the earrings is also known >>.
The brooch is in the style of the mid-nineteenth century. The origin
of the parure has not yet been resolved, because the wedding gift list
of Duchess Victoria Adelheid are not yet complete. It could have been
the gift of the bride's parents, that of the groom or from a generous
relation.
Sources: The Times 1905; NJL; Coburger Zeitung