In einer gläsernen Kutsche, gezogen von acht Rappen, fuhr Auguste
Victoria zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg am 26. Februar
1881 durch die geschmückten Straßen Berlins, umjubelt von
einer riesigen Menschenmenge. Die Herzen des bis vor kurzem noch voreingenommenen
Volkes flogen ihr zu.
In ihrem hellblauen Kleid mit Goldbrokat muss sie entsetzlich gefroren
haben an diesem Wintertag.
"...Die liebe Dona sah reizend aus; alle waren von ihrer Schönheit
und Grazie entzückt. Ihr Antlitz trug einen Zug unschuldiger Glückseligkeit,
den zu sehen mir guttat. Ihr Kleid stand ihr außerordentlich gut
- es war hellblau mit Goldbrokat, mit rosa und weißen China-Astern;
um den Hals trug sie ihre Perlen und Deinen wundervollen Anhänger.
Das Wetter war schön und jedermann guter Laune. Die Menge rief
Hurra, schien erfreut, und die Dekorationen waren wirklich sehr hübsch.
Ich hatte ein Diadem auf, das mich sehr drückte, da ich es
während sechs und einer halben Stunde nicht abnehmen konnte. Der
Empfang im Schloß verlief sehr gut; sogar Fürst Bismarck
erschien. ....." aus einem Brief der damaligen Kronprinzessin
Victoria, Schwiegermutter der Braut, an ihre Mutter der Queen von England.
Am nächsten Tag, den 27. Februar, fand in der Kapelle des Berliner
Schlosses die Hochzeit statt. Oben die Braut im Bild im aufwendigem
Hochzeitskleid besetzt mit Rüschen, Volants, Applikationen und
Bordüren in weiss, mit Schleier, Schleppe und Brautkrone mit 4
Bügel, ohne sichtbaren Edelstein-Besatz. Dabei handelt es sich
warscheinlich um eine der ca 4 Brautkronen des Hauses Preußen.
Die Jungvermählten waren nach dem traditionellen Fackeltanz, der
am Abend die Feierlichkeiten beendete, aber noch lange nicht entlassen:
Rund 200 Deputationen waren in den nächsten Tagen zu empfangen.
Getreu schüttelte die junge preußische Prinzessin die vielen,
vielen Hände, hörte tausende neue Namen, führte nicht
müde werdend Konversation. Darauf folgte der Einzug in Potsdam,
wo sie ihren künftigen Wohnsitz nahmen, dann der Empfang des diplomatischen
Korps und und und..........
Wobei das ganze rein zufällig am englischen Hof anfing......hier
traf die knapp 17-jährige Auguste Victoria auf ihre Kinderbekanntschaft
Prinz Wilhelm von Preußen ( der spätere Wilhelm II. Deutscher
Kaiser und König von Preußen 1859-1941).
Gerade stürmisch konnte man beider Reaktionen nicht nennen. Ganz
im Gegenteil. Im Herzen trug jeder von ihnen ganz andere Heiratswünsche.
Auguste Victoria ( Dona) hatte für sich den jungen Ernst von Sachsen-Meiningen
auserkoren und Prinz Wilhelm ging seine Cousine Ella nicht aus dem Kopf.
Nur Ella hatte andere Pläne,sie heiratete den Großfürsten
Sergej von Russland. Wilhelm soll aus diesem Grunde so verletzt gewesen
sein, dass er seine geliebte Cousine nie mehr wiedersehen wollte.
Dona allerdings sah er wieder. Die Familien arrangierten eifrig ein
Treffen nach dem anderen, in Gotha oder auch in Potsdam. 1879 war es
dann vollbracht.
Mit Wilhelm und Dona hatte sich eine Verbindung aus Neigung ergeben,
die ganz im Sinne der Familienpolitik des Kronprinzenpaares und der
Queen war. Für einen künftigen preußischen Thronfolger
war das noch nicht genug: Der Kaiser musste zustimmen. Kronprinzessin
Victoria übernahm diese schwierige Aufgabe. Denn abgesehen davon,
dass der Kaiser das Augustenburger Haus gewiss zu unbedeutend und unvermögend
für eine Verbindung mit dem preußischen befinden würde,
standen staatsrechtliche Schwierigkeiten im Wege: Der Augustenburger
Herzog hatte seine Ansprüche auf die von Preußen annektierten
Herzogtümer Schleswig und Holstein noch nicht aufgegeben. Doch
für Herzog Friedrich sah die Lage jetzt anders aus. Dem Glück
seiner Tochter wollte er nicht im Wege stehen. Denn schaute er sie an,
konnte er sehen, dass sie keinen andern als Wilhelm mehr wollte. So
beugte Herzog Friedrich sich ihr - und der Nation - und verzichtete
auf seine Ansprüche: Denn würde Schleswig-Holstein zu Dänemark
gehören, würde er kämpfen, sagte er.
Die Verhandlungen über einen Ausgleich zogen sich über Monate
hin. Aber schließlich war es geschafft. Der Kaiser stimmte dem
Heiratswunsch zu, auch wenn er immer noch nicht sehr glücklich
darüber war. Es waren nicht die letzten Schwierigkeiten, die das
Paar und vor allem die Braut zu überwinden hatte.
Die Verlobungs- und Hochzeitspläne wurden im Januar 1880 durch
ein völlig unerwartetes Ereignis durcheinandergewirbelt: Donas
Vater war den Folgen eines Herzinfarktes erlegen.
Dass die Prinzessin alle Herzen gewinnen konnte, sollte sie noch bitter
nötig haben.
Anfang Juni wurde die Verlobung feierlich und offiziell bekannt gegeben.
Das Volk war enttäuscht. Am preußischen Hof war man not
amused. Ein Mädchen vom Lande, eine schlechte Partie, die
Holsteinkuh, wie Bismarck sie nannte. Man moserte an der
Jugend des Prinzen, oder daran, daß die Braut ein paar Monate
älter war als er.
Aber darum ging es gar nicht. Auguste Victoria zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg
befriedigte einfach nicht die Eitelkeiten des preußischen Volkes,
dass sich seit 1871 für das einzig große in der Welt
hält. Die Braut war in dieser für sie sehr schwierigen
Situation sehr nett und taktvoll., schrieb ein Zeitgenosse und
das sollte die Wendung bringen.
Den Anfang machte der alte Kaiser. Nach dem Vorhergegangen bin
ich nicht bezahlt, für sie eingenommen zu sein. Daher freut es
mich, sagen zu müssen, dass sie nach allen Richtungen meine Erwartungen
übertrifft; sie (...) würde in der Gesellschaft als eine sehr
hübsche Erscheinung auffallen; schlank, blond, sehr angenehmer
Ausdruck, natürlich und doch würdige Haltung ohne Steifheit,
freundlich gegen jedermann. Und noch deutlicher wurde seine Neigung:
Sie gleicht meiner Mutter., sagte er gerührt. Seine
Mutter war die vom preußischen Volk so geliebte Königin Luise.
Ein höheres Lob konnte er ihr kaum aussprechen. Wie dem Kaiser,
so ging es den meisten.
Donas Auftreten, Haltung und Erscheinung wischte fast jede missgünstige
Phantasie mit einem Handstreich davon. Bei den tagelangen, sehr, sehr
anstrengenden Hochzeitsfeierlichkeiten, bei denen jede Menge höfischer
Glanz entwickelt werden musste.
Ihre Tochter Prinzessin Victoria Luise trug später eine andere
Brautkrone mit
Diamanten aus der Schatzkammer der Familie, eine weiteres Krönchen
ist bekannt, das von Prinzessin Irene
von Hessen anlässlich ihrer Trauung mit dem Prinzen Heinrich
von Preußen am 24.5.1888 getragen wurde, es hat 6 Bügel.
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