Die Hochzeit Seiner k. u. k. Hoheit des Herrn Erzherzogs
Anton mit Ihrer kgl. Hoheit Prinzessin Ileana von Rumänien.
ln Sinaia wurden am 26. Juli 1931 vollzogen. Seine k. u. k. Hoheit
Herr Erzherzog Anton, der dritte Sohn Ihrer k. u. k.
Hoheiten des Herrn Erzherzogs Leopold Salvator und
der Frau Erzherzogin Blanka von Castilien Prinzessin
von Bourbon, und Ihre kgl. Hoheit Prinzessin Ileana
von Rumänien durch den Bukarester Bischof Csisar getraut.
Prinzessin Ileana, welche im 23. Lebensjahre steht, ist die jüngste Tochter weiland Seiner Majestät Königs
Ferdinand von Rumänien und Ihrer Majestät der Königin
Maria.
In dem mit Fahnen reich geschmückten Sinaia trafen
bereits einige Tage vorher zahlreiche Fürstlichkeiten ein,
die vom Brautpaar persönlich am Bahnhof empfangen
wurden. Unter den ersten Gästen waren der Fürst und
die Fürstin von Hohenzollern mit Tochter sowie der Fürst
und die Fürstin zu Leiningen, zu deren Empfang sich auch
König Carol mit Kronprinzen Michael einfanden. Die
Fürstlichkeiten wurden in das Schloß Pelesch geleitet.
Später trafen Erzherzog Leopold Salvator mit Erzherzogin
Margaretha, Königin Maria von Rumänien, König Georg
und Königin Elisabeth von Griechenland sowie Zarin
Viktoria von Rußland ein.
Am Vortage der Hochzeit empfing das hohe Brautpaar um 11 Uhr vormittags in einer Gratulationscour im
Kastell von Pelesch die Glückwünsche der Hochzeitsgäste,
worauf ein Dejeuner im Florentinersaal eingenommen
wurde.
Prinzessin lleana trug eine weiße, reich mit Perlen
gezierte Seidentoilette mit schwarzem Hut. ln ihrer reizenden, natürlichen Art wußte sie allen Gratulanten mit herzlichen Worten zu danken.
Vorerst gratulierten die Mitglieder der königlichen
Familie und übergaben ihre Geschenke.
Königin Maria
schenkte einen kostbaren Halsschmuck und eine Einrichtung
für drei Zimmer,
Königin Elisabeth von Griechenland, die
älteste Schwester der Braut, sandte ein silbernes Tafelservice,
König Carol hatte dem Bräutigam, der ein passionierter Pilot ist, einen Aeroplan gespendet.
Hierauf übergab
MinPräs. Jorga der Braut im Namen Rumäniens ein kostbares Diamantkollier im Wert von £5,OOO und in einer Kassette eine Million Lei,
die zur Verteilung an Arme bestimmt sind.
Nachdem das
Brautpaar die Wünsche des dipl. Korps entgegengenommen
hatte, empfing es noch zahlreiche Deputationen und Vereine aus dem Lande, die kostbare Geschenke überbrachten.
Später empfing Prinzessin lleana nach einer Festmesse aus den Händen des Patriarchen Miron Christen
zum letzten Male die Kommunion nach griechisch-orthodoxem Ritus.
Nachmittags erwartete die gesamte königliche Familie
Königin Maria von Jugoslawien auf dem Bahnhöfe.
Am Abend fand ein intimes Diner für die Familienmitglieder statt, dem sich ein Empfang im Schloßpark
anschloß, welchem sämtliche geladenen Gäste beiwohnten.
Ein Tanzabend beschloß den Vortag der Hochzeit.
Die
Braut trug diesmal eine weiße Charmeusetoilette rnit
schwarzem Hut, Königin Elisabeth ein Crepe-Satin-Kleid,
Königin-Witwe Marie eine dunkelrote Hoftoilette.
Am Hochzeitstage selbst nahm vorerst InnenMin.
Hamangiu um 10 Uhr die Ziviltrauung vor, der um 11 Uhr
die kirchliche Zeremonie folgte.
Gegen 11 Uhr 10 Minuten erschien Prinzessin lleana
am Arm des Königs Carol, der Generalsuniform angelegt
hatte, in der festlich geschmückten Halle des Schlosses, in
deren Mitte ein Altar stand.
Die Prinzessin trug eine
weiße Crepe-de-Chine-Toilette mit Silberstickerei, auf dem
Haupt ein herrliches Diadem und die Brautkrone. Die
lange Kurschleppe wurde von Pfadfindern getragen. Während der feierlichen Messe sang ein Nonnenchor kirchliche
Lieder. Abbe Ghica hielt sodann eine kurze Ansprache
an das hohe Paar, in welcher er die Verdienste der Familie des Bräutigams und die Liebe, welche die Prinzessin mit
Rumänien verbindet, hervorhob. Erzbischof Csisar nahm
hierauf die Trauung vor. Nach Schluß der Zeremonie umarmte König Carol seine Schwester und seinen Schwager;
Erzherzogin lleana eilte auf ihre Mutter zu und kniete vor
ihr nieder, ihr die Hand küssend. Als Trauzeugen fungierten
für die Braut König Carol und der Fürst von Hohenzollern, für den Bräutigam hatte
sein Vater Erzherzog Franz
Salvator dieses Amt übernommen. Nachdem das junge Paar
die Glückwünsche der Familienmitglieder entgegengenommen hatte, begab es sich
in einem fünfspännigen Wagen auf den Heldenfriedhof,
um dort einen Kranz niederzulegen, von einer vieltau
sendköpfigen Menschenmenge
bejubelt.
Nach dem Hochzeitsdejeuner verließ das Brautpaar Sinaia, um einige Tage
auf Schloß Bran und Schloß
Tölcsvär zu verbringen und
sich dann über Budapest,
Wien, München nach London
zu begeben.
Anton Maria Franz Leopold Blanka Karl Joseph Ignatius Raphael Michael Margareta Nicetas 1901–1987 Kaiserlicher Prinz, Erzherzog von Österreich, Königlicher Prinz von Ungarn, Königlicher Prinz von Toskana
Die königliche Sommerresidenz Sinaia erwartete die heute beginnenden Feierlichkeiten anläßlich der Eheschließung der Prinzessin
Ileana mit dem Erzherzog Anton von Habsburg.
Die Feierlichkeiten sind für drei Tage anberaumt und
beginnen heute mit festlichen Empfängen in den königlichen Schlössern Pelesch und Pelischor, wo heute die Ausstellung der Brautgeschenke stattfindet, die aus allen Teilen
Rumäniens im Laufe der letzten Tage von besonderen
Delegationen der Prinzessin überreicht werden.
Die Geschenke für die Prinzessin Jleana.
Prinzessin
Ileana hat zu ihrer bevorstehenden Hochzeit mit Erzherzog
Anton weitere Geschenke erhalten-, darunter ein Fugzeutg
vom König Carol, ein Perlenhalsband und eine prachtvolle
Möbeleinrichtung für drei Zimmer von ihrer Mutter der
Königin Witwe Maria, weiters ein Eßbesteck aus Silber von
ihrer Schwester der Exkönigin Elisabeth von Griechenland
Vom Präsidenten der französischen Republik erhielt sie ein
kunstvolles Service aus Sevres-Porzellan und von der portugisischen Regierung eine Vase.
Seit Wochen war die bevorstehende Vermählung der
Prinzessin Ileana mit dem Habsburger Erzherzog Anton
das Tagesgespräch der rumänischen Gesellschast. Die Ankunft
des Bräutigams mit dem Flugzeug, das er selbst steuerte, auf
dem Bukarester Flugplatz Baneasa war eine Sensation ersten
Ranges. Dabei war die nationalistische Presse bemüht, Erzherzog Anton und seine Familie als .Spanier" hinzustellen, um den Habsburgischen Bräutigam einer rumänischen
Prinzessin der Oefsentlichkeik gesühlsmätzig näherzubringen.
In Sinaia, dem prachtvoll gelegenen Kurort in den Ostkarpathen, den die rumänischen Könige zu ihrer Sommer-
residenz erwählten, war seit Tagen Hochbetrieb. Die Hotels
und vornehmen Pensionen hatten schon längst kein Zimmer
mehr zu vergeben. Wer genug Zeit und Geld hatle, mietete
sich rechtzeitig ein, um den Tag der Vermählung bequem mitzuerleben. Aus Bukarest rollten Sonderzüge in den schmucken
Gebirgsbahnhos ein. die die ofsiziellen Gäste, die Mitglieder
der Regierung, das diplomatische Korps und nicht zuletzt die
Schar der Zcitungsreporter, Pressephotographen und Kino
leute an die Stätte der drei Tage währenden Hochzeits-
seierlichkeiten brachten.
Inmitten eines romantischen Parks, der halb orientalisch,
halb westlich anmutet, liegt aus einer Anhöhe das Schloß
Pelesch. das König Carol I. von einem deutschen Baumeister
errichten ließ. Im Mauretanischen Saal des Schlosses
empfingen Prinzessin Jleana und ihr Bräutigam die
Gratulanten und nahmen die wertvollen Hochzeitsgeschenke
entgegen. Die Prinzessin dankte mit glückstrahlendem Lächeln
jedem Besucher; der Erzherzog war etivas zurückhaltender,
sachlicher. Man merkt ihm den Sportsmann auf den ersten
Blick an.
Am Freitagnachmittag trafen die Ehrengäste ein. Aus
Belgrad kam Konigin Maria, eine Schwester der Prinzessin Jleana. König Alexander von Jugoslawien war durch
Staatsgeschäfte abgehalten, der Trauung beizuwohnen.
Die
Eltern des Bräutigams, Erzherzog Leopold Salvator und Erzherzogin Blanka, wurden am Bahnhof von König Carol und
den schon eingetrosfenen Hochzeitsgästen begrüßt.
An die Ziviltrauung schloß sich die kirchliche Eheschließung
im Floreiitiuischen Saal an. In der Mitte des Saales ein
Gebetschemel ausgestellt, dahinter zwei rote Samtstühle, aus
denen das Brautpaar später Platz nahm. Dann folgten die
Sitze der Hochzeitsgaste. König Carol hatte mit Erzherzog
Leopold Salvator seitwärts vom Betschemel Platz genommen.
Der Erzherzog tvar im Frack mit dem Orden vom
Goldcneii Blies.
Die kirchliche Trauung nahm der Bularester katholische
Erzbischos Cisar vor. Die Ehe wurde kirchlich nach katholischem Ritus geschlossen. Nach einer Vereinbarung mit der
römischen Kurie mußte sich das rumänische Königshaus verpflichten, daß die katholisch geschlossene Ehe der Prinzessin
Jleana mit dem Habsburger nachher nicht auch orthodox eingesegnet werde, wie es sich bei der Vermählung des bulgarischen
Königs Boris init der italienischen Königstochter ereignet
hatte. Nur unter dieser Bedingung gab der Papst seine Einwilligung znr Ehe eines Habsburgers mit einer orthodoxen
Prinzessin. Diese Bindungen hatten jedoch zur Folge, daß der
rumänische Patriarch Miron Christea den Hochzeitsfeierlichkeiten fernblieb.
Die Hochzeitsgeschenke.
Unter den zahlreichen Geschenken, die Prinzessin Jleana
erhielt, sind hervorzuheben: ein kostbares Halsgeschmeide der
Königinmutter sowie Einrichtung für drei Zimmer, ein mit
Edelsteinen besetztes Kollier, das Ministerpräsident Jorga
als Nationalspende überreichte,
eine silberne Tafelgarnitur
von ihrer Schwester, der Königin Elisabeth von Griechenland,
ein Porzellanservice vom Präsidenien Doumer,
ein Renaissancetisch vom Baron Ferinl aus Rom,
ein Glastisch von
den Hofdamen.
König Carol überraschte das Brautpaar mit
einem Avion, das Geschenk der Königin Maria von Jugoslawien wird erst überreicht werden.
Darauf übergab Ministerpräsident Jorga im Namen des rumänischen Volkes der Prinzessin ein mit Edelsteinen besetztes
Kollier. Nachdem Prinzessin Jleana auch die Glückwünsche
des diplomatischen Korps entgegengenommen hatte,
empfing sie die aus dem ganzen Lande erschienen
Deputationen. Die Gratulationen dauerten bis 1 Uhr.
Um 3 Uhr nachmittags begab sich die königliche
Familie auf den Bahnhof, um die jugoslawische Königin
Maria zu empfangen.
PRINCESS ILEANA Amid the rejoicings of a nation, Princess Ileana, the beautiful 21-year-old daughter of the late King Ferdinand and Queen Marie of Roumania, was married at Sinaia, Roumania, yesterday to the Archduke Anton, seventh son the Archduke Leopold Salvator of Hapsburg. The marriage was performed in the great hall of the picturesque Palace of Pelesh, perched like a fairy castle on the crest of a lofty pinecovered hill. From daybreak villagers in bright colours and mountain peasants in traditional costumes invaded the noted summer resort of Sinaia for the celebrations. Many rode bareback on rough country horses, others drove in old-world carts drawn by oxen, while shepherd flute players and gipsy musicians assembled in the Palace rounds played joyous airs for the rustic ancers and added to the merriment of the scene.
THE CEREMONY. As ten o'clock approached, the hour appointed for the religious ceremony, some 300 guests assembled in or about the large hall of the Palace, where altar had been arranged. After short period of waiting, during which the civil ceremony was taking place, the smiling Princess entered the hall the same time as her future husband.
The Queen-Mother, wearing a silver beret-shaped hat, remained seated during the long religious ceremony between her two daughters, ex-Queen Elizabeth of Greece, who wore a beautiful dress of bronze-coloured silk, and Queen Marie of JugoSlavia. Little Prince Michael sat, alert and eager, beside his father, the King, taking in every detail of the proceedings.
POPE'S BLESSING. On the conclusion of the ceremony the happy couple were presented with a written message of blessing from the Pope. The bridal pair drove in State carriage throuth the cheering crowds the military cemetery, where they laid a wreath on the Memorial dedicated to those who fell in the war. The appearance of the popular Princess and her youthful husband was the signal for a scene of great enthusiasm. The crowds seemed wild with joy, and the firing of volleys, the singing of national choruses, and the ay in of massed bands added to the gaiety of the occasion. Before the civil ceremony the Princess signed legal declaration affirming her maintenance of Roumanian citizenship in spite of her marriage. The young couple loft in the afternoon for their honeymoon in the little castle of Bran, in the mountains, after which they will to Munich, where thev intend reside.
Princess Ileana's wedding robe of satin crepe and silver tissue and her magnificent train the delicate train, which is over four yards wide and two yards long and is made of very silver threads by Madami Farcasami. Upon her head was a diamond tiara.
The wedding guests included members of the Roumania royal family, which included the bride's two sisters, Queen Elizabeth of the Hellenes and Queen Marie of Yugoslavia, and Crown Prince Michael. The bride's maternal aunts, Grand Duchess Victoria Melita, with her daughter, Kira, the Princess of Hohenlohe-Langenburg, and Princess Beatrice and her husband also attended along with the Prince and Princess of Hohenzollern, the Prince of Leiningen and various members of Archduke Anton's family.
Arnow all the costly presents received by Princess Ileana and the Archduke Anton of Habsburg, who are to be married to-morrow, one simple gift stands apart. The bride and bridegroom have been given a pair of young pigeons, which, according to a Rumanian peasant tradition symbolise innocent love and matrimonial fidelity. Pigeons are not eaten in this country, as they are regarded as rather sacred. The gifts of the Queen Mother, Queen Marie, to Princess Ileana, are a diamond necklace, another of pearls set off with diamonds and a huge sapphire. On the occasion of her marriage, the Princess has given sixty pounds to each of the important cities, to be distributed among the poor.
They appeared quietly simple among the brilliant throng, as hand-in-hand, they approached the flower-coloured altar on which the stately yellow candles gleamed brightly against a background of delicately carved oak. On their left, King Carol, in the blue uniform of the Roumanian Chasseurs, and holding in his right hand a sceptre, beside him Prince Wilhelm Hohenzollern in prewar Prussian uniform, with the Order of the Golden Fleece flashing on his chest. The three officiating Roman Catholic priests provided the most brilliant colour of all, their scarlet and gold robes being dazzlingly bright among the bronze, green and blue uniforms of the generals
£5,OOO GOVERNMENT GIFT. lleana's gown of softly lustrous ivory satin flowed in sweeping line beneith the delicate mist of her veil, which was intricately worked in gold and silver threads. Orange blossoms nestled in the veil, which was pure and white against her shining dark hair. Her only ornament was a magnificent diamond pendant, a wedding gift of the Roumanian Government and valued at £5,000.
Archduke Anton mode a handsome bridegroom. He is tall, bronzed, manly looking, with a square-cut chin and clear wide blue eyes, the very . colour of Ileana's own. He wore an evening dress suit of extravagant cut with wide velvet trousers. The other Royal witnesses to the ceremony were queen Marie of Roumania, who left an invalid chair to be present and wore a blue crepe de chine frock with a blue hat and an ostrich plume, and her daughter, Queen Marie of Yugo-Slavia, was gowned in pastel blue. The former Queen Elizabeth of Greece was in rose beige with an Order across her cheat. During the rendering of a long 'cello solo, interposed between the chants of nuns, Henna. pale but beautiful and obviously feeling the effects of her ordeal, suddenly began to droop. There was a quick movement from the left of the altar, and little Prince Michael, who was wearing the uniform of a Roumanian air pilot, moved quickly to her side, relieved her of her heavy bouquet and placed it on a scarlet cushion at the foot of King Carol. There was an impressive incident when Abbot Ghiko, a venerable figure in crimson with a long white beard and silvery hair, reverently presented Anton and lleana with a leather box. This was a gift from the Pope, and held a gold cross containing a relic of St. Theresa.
The Princess and her husband received numerous wedding gifts including an airplane from King Carol and a from Queen Marie, noted in her dairy of this day:
a pendant with a baroque sapphire a Romanov sapphire |The cabochon sapphire with the gold snake and diamonds
a string of pearls
a pearl pendant
a bracelet with large diamonds see above on her arm, which she is hold her mothers hand.
a diamond tiara of Empress Maria Louisa, apparently in the original setting from Archduke Leopold Salvator and Archduchess Blanka, her parents-in-law
some pearl solitaire ear-rings from her two sisters.
THANK YOU my dear Grigore Batin for his infos about the Dairy of Queen Marie of Romania.
Quelle: from the Dairy of Queen Marie of Romania;Neuigkeits-Welt-Blatt,Neues wiener Tagblatt;Linzer Volksblatt-;Belfast Telegraph ;Daily Mirror;The People;Reichspost;Wiener Tagesbericht;