Beau Sancy-Diamant, Schmuck der Königin von Preussen der Schmuck des preussischen
Königshaus
Einer seiner ersten Besitzer war der leidenschaftliche Sammler und
Kenner von Diamanten und Edelsteinen, Nicolas Harlay, Sieur de Sancy,
ein Finanzmann der am fränzösischen Hof weilte und auch als
Botschafter tätig war. Er hat den Diamanten Mitte/Ende des 15.Jdt in Konstantinopel erworben. Der 34.98 carat Beau Sancy stammt höchstwahrscheinlich aus den Minen im südlichen Zentral-Indien nahe der Stadt Golconda, der geschichtsträchtigen Fundstelle der bekanntesten Diamanten, wie Hope, Koh-i-Noor und Regent-Diamanten.
Bei dem Diamanten handelt es sich um den wohl ältesten historschen
Stein mit achtfacher Anordnung der Facetten.
Er wird der "kleine Sancy" oder "le beau Sancy"
genannt und irrtümlich mitunter der Burgunderbeute zugerechnet.
Der 34.98 carat Diamant hat eine Höhe von 22,3 mm und eine Breite
von 19,5 mm und ist in Tropfenform geschliffen, die alte Silberfassung
mit den goldenen Krappen ist orginal erhalten von ca 1600.
Neu wurde eine kleine brillantgefasste Öse und eine Weißgoldkette
ergänzt, so ausgestattet war der Stein tragbar. In dieser Kombination wurde
der Diamant in München als Leihgabe des Hauses Preussen im Jahr
2005 anlässlich der "Schatzhäuser Deutschlands. Kunst
in adligem Privatbesitz" ausgestellt.
Im Jahr 1604 wurde der Beau Sancy für 75000 Livres (25 000 écus) von Heinrich IV. gekauft, der ihn seiner Frau Maria von Medici schenkte mit der er seit 1600 verheiratet war.
In ihrem Inventar von 1609/10 wird er unter der Nr 69/77Folio aufgeführt.
Um der Bedeutung des Diamanten gerecht zu werden, ließ Maria von Medici den Beau Sancy als Spitze ihrer Krone anbringen, die sie anlässlich ihrer Krönungsfeier 1610 trug.
Nach der Ermordung Heinrichs IV. durch Ravaillac fiel die Königin in Ungnade, wurde verbannt und flüchtete in die Niederlande.
Hoch verschuldet, wurden ihre Besitztümer verkauft, der Beau Sancy wurde von Heinrich Prinz
Friedrich von Oranien-Nassau für 80 000 Gulden erworben - die bedeutendste Ausgabe im Staatshaushalt des Jahres 1641.
Im gleichen Jahr verwendete man den Diamant um die Bündnisse der vereinigten Provinzen der Niederlande mit den großen europäischen Mächten zu stärken, indem er die arrangierte Ehe zwischen Friedrich Heinrichs Sohn Willem, dem späteren Willem II. von Oranien-Nassau (1631-1660), mit Maria Stuart, der Tochter Karls I. von England und Henriette-Marie von Frankreich, sowie Enkelin von Maria de Medici, besiegeln sollte.
Nach dem Tod ihres Mannes, begab sich Maria Stuart samt ihrer Schmuckstücke nach England, um ihren Bruder Karl II. bei seinem Kampf um den Thron zu unterstützen.
1662 wurde der Beau Sancy verpfändet, um ihre Schulden zu begleichen und erst 1677, anlässlich der Hochzeit von Willem III. von Oranien-Nassau (1650-1702) und Maria Stuart II., Tochter des Königs von England Jakob II., kehrte der Diamant wieder in den Besitz des Hauses Oranien-Nassau zurück.
Im Jahre 1689 bestieg das Paar den Thron von England und dadurch gelangte der Beau Sancy in die Sammlung der Königin von England. Da sie jedoch kinderlos blieb, ging der Diamant nach ihrem Tod zurück an das Haus von Oranien-Nassau.
Bei den mit der sogennannten oranischen Erbschaft verbundenen Streitigkeiten, über den Nachlaß des Erbstatthalters Friedrich-Heinrich von Oranien, des Großvaters König Friedrichs, spielte der sog kleine Sancy, eine besondere Rolle.
Ein Vergleich mit der Prinzessin von Nassau als Vormünderin des Prinzen Joh.Wilh. Friso am
28. Juli 1702 bestimmt:der König in Preussen wird ab sofort
den "kleinen Sancy" haben. " Le Roy aura des a present le petit Sancy. * Das Haupstück war aber eine Perlenkette, die Oranischen Perlen.
König Friedrich I. verwandte ihn zum Schmuck
der Königskrone. Der symbolische Wert und das Prestige des berühmten Edelsteins waren derart überragend, seit dieser Zeit steht der "kleine Sancy" an erster Stelle
unter den Kronjuwelen.
Friedrich II. der Große, der für sich selbst jede Demonstration
von Juwelenpracht ablehnte, liess den Diamant 1740 aus der Königskrone
herausnehmen und übergab ihn seiner Gemahlin, Königin Elisabeth
Christine, zur freien Verfügung. Siehe oben, die Königin mit
der typischen der Mode entsprechenden Juwelendekoration und dem Diamanten
als Mittelpunkt einer Schleife dekoriert.
Königin Elisabeth Christine
trug ihn auch als Bouquet, dafür liess sie sich aus vier großen
und fünf kleinen Diamanten Sträusschen bilden, ein sogenanntes
"Bouquet" an dem der "kleine Sancy" als Pendeloque
befestigt war.
Besonders gern schmückt sich Königin Luise mit dem kleinen
Sancy Diamanten. Nach ihrem Tode wurde er zum ersten Mal von Prinzessin
Alexandrine von Preußen beim Brautschmuck verwendet, als Pendeloque
an einem Diamantcollier.
In dieser Form trug ihn auch Kaiserin
Augusta, nachdem sie den Diamanten zunächst bei ihrer Krönung
1861 in Königsberg als Pendeloque an ihrer großen Corsage
hatte befestigen lassen.
Als größter Edelstein in der Sammlung des Hauses Preussen, wurde der Beau Sancy von
Generation zu Generation bis heute weitervererbt.
Getragen wurde er von den Frauen der
Familie an wichtigen königlichen Anlässen, und schmückte ebenso das Kleid einer jeden
neuen königlichen Braut am Tag ihrer fürstlichen Hochzeit.
Als der letzte deutsche Kaiser und
König von Preussen im November 1918 ins Exil nach Holland floh, blieben die Kronjuwelen
im kaiserlichen Palast in Berlin zurück.
Nach dem Krieg, wurde die Sammlung zur sicheren
Aufbewahrung in eine zugemauerte Krypta in Bückeburg eingelagert, wo sie später von
britischen Truppen gefunden und dem Nachlass des Hauses Preussen wieder übergeben
wurde.
Nach dem Krieg wurde der Diamant dem ältesten Sohn des Kaisers, Kronprinz Wilhelm
(1882-1951), übergeben und anschließend an seinen ersten Sohn, Prinz Louis Ferdinand
(1907-1994). Nach dessen Tod wurde der Diamant von Prinz Louis Ferdinand an den Enkel
Georg Friedrich Prinz von Preussen, dem aktuellen Oberhaupt des königlichen Hauses
Preussen, als Teil des Nachlasses vererbt.
Seine Braut Prinzessin Sophie von Isenburg, trug den Diamanten nicht sichtbar, nach der Familientradition, zur Hochzeit 2011.
Der Diamant mit der historischen Bedeutung wird am 15. Mai 2012 in Genf von Sothebys zur Versteigerung angeboten.
source: preussen,seidel; sothebys
:::::
:::::
:::::
:::::
Link des Sponsors:
GOLD VERKAUF SCHMUCK VERKAUF Diamanten SCHMUCK ANKAUF