Der Kunstmaler Menzel wollte vor der Fertigstellung seines Gemäldes
Das Flötenkonzert von Sanssouci das Zimmer in Kerzenlicht
sehen. Dies wurde ihm aber zur Zeit Friedrich Wilhelm IV nicht gewährt.
Kaiser Wilhelm II, immer an prachtvollen Auftritten interessiert, ordnete
zum 80. Geburtstag des Künstlers, nachdem er davon hörte,
ein Kostümfest an, um den Wunsch von Menzel zu erfüllen.
Kaiserin Auguste Viktoria sollte die Prinzessin Amalia darstellen.
Da nur wenig Zeit für die Vorbereitungen war, befürchtete
die Kaiserin, das Kostüm könnte nicht fertig werden und der
Kaiser damit verärgert sein.
Um die Wahrheit zu gestehen, hatte Auguste Viktoria niemals besser ausgesehen
als in dem malerischen Kostüm der königlichen Aebtissin von
Quedlinburg, obwohl sie sicher auf der Welt die Person ist, welche Amalia
am wenigsten ähnlich ist, von welcher es zu jener Periode heißt:
Daß sie so schön war wie ein Engel, und die fröhlichste
und liebenswürdigste Königstochter, wie sie je in der Literatur
beschrieben worden sei.
Das Kleid Ihrer Majestät bestand aus einem Unterrock aus meergrünen
Atlas, reich garniert mit silberdurchwobener Spitze in altem Muster
und einem Unterkleide aus dunklem goldbestickten Samt, das mit Edelsteinen
besetzt war.
Auf ihrem gepuderten, hochfrisierten Haar saß ein Strauß
von Diamanten und einer Traube von weißen Steinen, welche bei
der Krönung des großen Napoleon getragen wurde, und welche
er in der Schlacht von Waterloo verlor. In den Ohren trug Ihre Majestät
Perlen, die einen kleinen Kirschzweig darstellten. Wie der Diamantenstrauß
gehören sie der Krone und es war sehr richtig, dass Auguste Viktoria
sie bei dieser Gelegenheit aus der Vergessenheit hervorholte.
Man sollte wissen, dass es eine Zeit gab, wo jene kostbaren Edelsteine
in den Ohren Ihrer Majestät des großen Friedrichs lieblicher
Mätresse, der Barberina gehörten, von welcher das berühmte
Pastell von Rosalba Carriera in der Dresdner Galerie und außerdem
ein großes Gemälde in dem grauen Schlosse an der Spree erzählen.
Nach einem alten Verzeichnisse war dieses letzt Bild auf allerhöchste
Order in ein Klosett gehängt worden zu des Frauenzimmers
ewiger Schande als im Jahre 1748 der König und die Ballerina
sich gestritten hatten. [
] Das Bild, ein Werk von Vanloo, ist
jetzt im Schlosse Bellevue untergebracht.
Barberinas Juwelen in dem preußischen Kronschatz! Wie sie dorthin
gelangten wäre jedenfalls eine interessante Frage. Teilte die Barberina
nach ihrer Entlassung das Schicksal Voltaires, wurde sie auf dem Wege
zur Grenze von preußischen Husaren angehalten und der Erinnerungen
königlicher Gunst beraubt?
source: Das Geheimleben des Berliner Hofes, Das Privatleben
Kaiser Wilhelm II und seiner Gemahlin
Aus den Papieren und Aufzeichnungen einer Hofdame der Kaiserin;Henry
William Hubert Fischer
Verlag Gustav Ziemsen, Berlin 1918
Es ist nicht überliefert ob es sich um das oben abgebildete Foto
der Kaiserin handelt, das 1918 in dem Text beschrieben wurde, es könnte
jedoch aus dieser Serie stammen. Die Kaiserin Auguste Viktoria im Friedrizianischen Kostüm.
Das Diamant-Halsband war ein Hochzeitsgeschenk>>
Vielen Dank für die Hilfe liebe Mags!
The painter Menzel wanted to see the room in candlelight before completing his painting "The Flute Concert of Sanssouci". But this was not granted to him at the time of Frederick William IV. Emperor Wilhelm II, always interested in splendid performances, ordered a costume party on the occasion of the artist's 80th birthday, after he heard about it, in order to fulfil Menzel's wish.
Empress Auguste Viktoria was to represent Princess Amalia. Since there was little time for the preparations, the empress feared that the costume could not be finished and the emperor would be upset.
To confess the truth, Auguste Victoria had never looked better than in the picturesque costume of the royal abbess of Quedlinburg, although she is certainly the person in the world who is least like Amalia, of whom it is said at that time: "That she was as beautiful as an angel, and the most cheerful and lovable princess ever described in literature".
Her Majesty's gown consisted of a petticoat of sea-green atlas, richly garnished with silver-weaved lace in an old pattern, and an undergarment of dark gold-embroidered velvet set with precious stones.
On her powdered, highly coiffed hair sat a bouquet of diamonds and a bunch of white stones, which was worn at the coronation of the great Napoleon, and which he lost at the Battle of Waterloo. In her ears Her Majesty wore pearls which represented a small cherry branch. Like the bouquet of diamonds, they belong to the crown and it was very right that Auguste Viktoria brought them out of oblivion on this occasion.
One should know that there was a time when those precious gems in the ears of Her Majesty the great Frederick's lovely mistress, belonged to Barberina, of whom the famous pastel by Rosalba Carriera in the Dresden Gallery and also a large painting in the grey palace on the Spree River tell us about. According to an old register, this last painting was hung in a toilet at the very highest order "to the eternal shame of the women's room" when the king and the ballerina had a fight in 1748. [...]
The painting, a work by Vanloo, is now housed in the Bellevue Palace.
Barberina's jewels in the Prussian crown treasure! How they got there would certainly be an interesting question. If Barberina shared Voltaire's fate after her release, was she stopped on her way to the border by Prussian hussars and robbed of memories of royal favour?
source: The Secret Life of the Berlin Court, The Private Life of Kaiser Wilhelm II and his Wife
From the papers and notes of a lady-in-waiting of the empress; Henry William Hubert Fischer
Publisher Gustav Ziemsen, Berlin 1918
It is not known whether it is the photo of the empress shown above, which was described in the text in 1918, but it could be from this series.
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